Seit Jahrtausenden vor Christus wurde der Erbsenanbau – vorerst in Asien – nachgewiesen. Im römischen Reich, bei den Griechen und Germanen waren Erbsen ein Grundnahrungsmittel. Über Griechenland und die Türkei erreichte die eiweissreiche Hülsenfrucht Europa. Frisch geerntet sind Erbsen nicht lange haltbar und wurden bis ins 17. Jahrhundert vorwiegend getrocknet.

Ganz besonders während der vergangenen Jahrzehnte waren Erbsen unverständlicherweise unpopulär. Nun aber wird die Nachfrage nach fleischloser Ernährung und gesundem pflanzlichen Protein immer lauter. Eine «Renaissance» der Erbsen aber auch Kichererbsen und Linsen findet statt. Erbsenanbau in der Schweiz und Deutschland würde der Ackerpflege dienen. In Zeiten des Klimawandels wären beispielsweise Kichererbsen trotz einer gewissen Frostempfindlichkeit aber aufgrund deren Trockenheitstoleranz nützlich. Die äussere Hülle bietet übrigens den reifenden Erbsen Schutz vor schädlichen Umwelteinflüssen. Schadstoffe aus der Luft werden grossmehrheitlich eingedämmt. Derzeit sind die Anbauflächen für diverse Erbsensorten gegenüber der Fünfziger Jahre noch klein. Es wird jedoch nach passenden Sorten gesucht.

Erbsen sind eine wichtige Proteinquelle und enthalten neben zahlreichen Ballaststoffen reichlich B-Vitamine. Die ganz spezielle Kombination aus Aminosäuren machen Erbsenproteine zum Segen für Bindegewebe, Haut, Haar und Muskelaufbau. Erbsenproteine unterstützen generell Gesundheit und Leistungsfähigkeit des Körpers und haben einen positiven Einfluss auf die Blutfettwerte. Roh hingegen sind Erbsen wegen des Gehalts von Lektinen nicht zu geniessen.

Infolge nicht langer Haltbarkeit und Geschmacksverlusts sind Erbsen hierzulande zumeist in Tiefkühl- oder Konservenregalen zu finden. Immer mehr auch getrocknet. Erbsenproteinpulver als Nahrungsmittelergänzung wird mittlerweile von zahlreichen, namhaften Firmen angeboten.

Erbsen haben einen relativ hohen Nährwert und sind entsprechend kalorienreich. Neben den oben erwähnten B-Vitaminen enthalten die Hülsenfrüchte auch Vitamin A und C sowie einen beachtlichen Gehalt an Folsäure. Wertvolle Inhaltsstoffe sind auch Eisen, Kalzium, Kalium, Magnesium und Zink.

In der Küche ist die Erbse enorm vielseitig in der Anwendung und Verarbeitung: Erbsendipsaucen, Beilagen, Eintöpfe, Mus, Suppen und anderen feinen Kreationen.

Erbsen mit pikantem Wildreis und Humus oder gebratenem Tofu:

Spargel – Erbsensuppe

  • 3 Frühlingszwiebeln waschen, fein schneiden.
  • Im Olivenöl und etwas Whisky andünsten.
  • 1 Liter Gemüsebouillon (Beispiel 2 Esslöffel Morga-Gemüsebouillon fettfrei in einen Liter Wasser einrühren) dazu giessen.
  • Je drei Esslöffel getrocknete Petersilie und Schnittlauch sowie zwei Lorbeerblätter und etwas Peperoncini dazu geben.
  • Aufkochen und die vorgekochten Erbsen (halb hart) und der geschnittene, dünne Grünspargel dazu geben.
  • Köcheln lassen.
  • Spargel und Erbsen nicht ganz weich werden lassen und evt. nachwürzen.
  • Servieren.

Kann nach Belieben auch mit etwas gelbem Curry und Ingwer gewürztem Soja- oder Kokosrahm verfeinert werden.

Erbsen mit Wildreis gefüllten, überbackenen Peperoni –«Schiffchen»

Die Prinzessin auf der Erbse

Es war einmal…

ein Prinz, der wollte eine Prinzessin heiraten. Eine wirkliche Prinzessin! So reiste er -aber leider erfolglos- in der ganzen Welt umher. Prinzessinnen gab es viele, aber ob es wirkliche Prinzessinnen waren, konnte er nicht herausfinden. Er kam wieder nach Hause. War betrübt, da er doch so gerne eine wirkliche Prinzessin finden und heiraten wollte.

Eines Abends zog ein schlimmes Unwetter auf. Es blitzte und donnerte, der Regen floss in Strömen. Da klopfte es am Stadttor und der alte König öffnete.

Eine Prinzessin stand vor dem Tor. Sah vom Unwetter gezeichnet aus. Das Wasser lief ihr von den Haaren und Kleidern in die Schuhe. Sie beteuerte eine wirkliche Prinzessin zu sein.

«Das lässt sich feststellen!» dachte die alte Königin ohne deren Gedanken kund zu tun. Sie ging zur Schlafkammer, entnahm das Bettzeug und legte eine Erbse auf den Bettboden. Mit zwanzig Matratzen und zwanzig Daunendecken überdeckte sie die Erbse.

Hier sollte nun die Prinzessin nächtigen. Am Morgen wurde «die Prinzessin auf der Erbse» gefragt, wie sie geschlafen hätte.

»Oh, entsetzlich schlecht!« erwiderte die Prinzessin.

»Ich habe fast die ganze Nacht kein Auge zu getan! Gott weiss, was in diesem Bett gelegen hat. Ich habe auf etwas Hartem gelegen, so dass ich mich rundum schlecht fühle! Ganz schrecklich!«

Da freute sich die Königin. Denn sie erkannte, dass nur eine wirkliche Prinzessin über zwanzig Matratzen und zwanzig Daunendecken eine Erbse fühlen konnte.

Der Prinz wusste nun, dass er seine Prinzessin gefunden hatte und sie heirateten.

Die Erbse kam in die Kunstkammer, wo sie noch heute zu sehen ist, falls sie niemand gestohlen hat.

Eine wirklich interessante Geschichte!

Mehr zum Märchen:

Wikipedia


Leave a Reply

Your email address will not be published.