Davon ist abzuraten. Milchprodukte «gehören» zu Cerealien, «Müesli»-Mischungen, stecken in Süssigkeiten, verfeinern den Kaffee. Medien werben täglich dafür, die Regale der Verteilzentren sind prall voll.

Wer geniesst nicht gerne? Genuss wandelt sich jedoch nur allzu schnell zur täglichen Gewohnheit.

Ähnlich wie Nikotin, können Süssigkeiten zur Sucht werden. Dafür verantwortlich sind auch gewisse Stoffe in industriell hergestellten Lebensmitteln und Süssigkeiten, die zusätzlich zu unkontrolliertem, unbewusstem Mehrkonsum führen können.

Mit dem Resultat von immer mehr Fettleibigkeit und Stoffwechselkrankheiten, welche das Gesundheitssystem belasten und Prämien mit in die Höhe schnellen lassen.

Vegane Milchprodukte sind zwar ökologisch nachhaltiger aber auch hier ist masshalten ein guter Rat. Bei täglichem Gebrauch kann sich der Genuss vermindern. Auch vegane Alternativen sind im Übermass konsumiert nicht nur gesund oder durchwegs klimafreundlich.

Stirnrunzler empfiehlt eine generell gesunde Lebensweise, massvoller Zucker- und Salzkonsum. Mehr Fokus auf neues, wie die Fastenzeit nach Weihnachten oder gar Fastengewohnheiten das ganze Jahr hindurch können in kleinen Etappen, ohne persönliche Überforderung angegangen und zu einer nachhaltig guten Gewohnheit werden.

Strategien zu Aktivität und Küche bei Gewichtsreduktion werden in kommender Zeit auch wieder bei Stirnrunzler thematisiert.

Milch «das weisse Gold»?

Sind tierische Grundnahrungsmittel gesund? Wer sich mit gesunder Ernährung beschäftigt und entsprechende Lebensmittel konsumieren will, wird sich mit dieser Frage auseinandersetzen müssen. Mittlerweile häufen sich Lebensmittelskandale wie Salmonellen in Salami, Verdacht auf Listerien in Käse, Eiern oder gar Kinderschokolade.

Seit 2021 steht Europa an der Spitze der weltweit größten Milchverbrauchenden. Estland, Irland, Finnland, insbesondere auch Italien verzeichnen gar einen deutlichen Anstieg. Gemäss einer Studie des Marktforschungsinstitut YouGov 2018, würden 94 Prozent der Deutschen Bevölkerung regelmäßig Milchprodukte konsumieren. 64 Prozent davon täglich.

Ist Milch wirklich gesund?

Milch besteht zu rund 87 Prozent aus Wasser sowie Eiweiß, Fett und Milchzucker. In der Milch schlummern viele weitere Mineralstoffe und Vitamine und Rückstände. Allein rund 400 verschiedene Fettsäuren sind enthalten, das macht die Kuhmilch im Vergleich zu vielen anderen Lebensmitteln durchaus besonders.

Milch und Milchprodukte enthalten viel Kalzium und Vitamin D. Diese Nährstoffe werden für die Knochenbildung und -stabilität gebraucht. Allerdings gibt es keinen Zusammenhang zwischen starken Knochen und hohem Milchkonsum. Es gibt sogar Daten, die zeigen, dass mit zunehmendem Milchverzehr das Knochenbruchrisiko steige. Milch fördere das Wachstum und größere Menschen wiederum hätten ein erhöhtes Risiko für Knochenbrüche. Übrigens reguliert unser Körper die Aufnahme von Kalzium selbst und kann seinen Bedarf für gesunde Knochen auch aus anderen Quellen wie Grünkohl, Brokkoli oder Nüssen decken. Zudem gibt es bei Bedarf verschiedene genau auf den Körper abgestimmte Kalziumpräparte.

Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das auch nach dem Abstillen Muttermilch zu sich nimmt – und das von einer anderen Spezies. Rund drei Viertel aller Menschen weltweit sind laktoseintolerant. Ihnen fehlt ein Enzym das Laktose im Körper verarbeiten kann, die Laktase. Milch ist für diese Menschen also nicht oder nur äußerst schwer verträglich und kann zu Bauchschmerzen, unruhigem Darm sowie Blähungen führen. Eine Allergie gegen Milcheiweiße ist seltener und kommt nur bei zirka einem Prozent vor.

Verschiedene Stoffe in der Milch, wie Hormone oder Substanzen, welche wiederum die Bildung von bestimmten Hormonen anregen, haben einen Einfluss auf den Körper und die Haut. Zwischen dem Konsum von Milch und einem erhöhten Risiko für Hauterkrankungen wie zum Beispiel Akne besteht ein Zusammenhang. Das zeigten mehrere Beobachtungsstudien mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von sieben bis 30 Jahren. Je mehr Milch konsumiert wurde , desto stärker fiel dieser Zusammenhang auf.

Obwohl die Milch im Kaffee oder im Müsli für viele ein wichtiger Bestandteil der Ernährung ist, sind tierische Produkte sehr ressourcen- und energieintensiv. Sie haben einen weit höheren Flächen- und Wasserbedarf und erzeugen dadurch bedeutend mehr Treibhausgase als pflanzliche Lebensmittel.

Tierische Lebensmittel sind eine der Hauptursachen des Klimawandels. Etwa 18 Prozent der Treibhausgase weltweit entfallen auf tierische Produkte wie Rindfleisch, Butter, Käse und Milch. Pflanzenmilch ist eine klimafreundliche Alternative zu Kuhmilch. Je nach Sorte werden bis zu 78 Prozent an Treibhausgasen gespart.

Gibt es denn nun Milch-Alternativen, die besser für uns und die Umwelt sind?

Es gibt unter anderem Hafermilch, Mandelmilch, Sojamilch, Cashewmilch, Hanfmilch, Reismilch, Erbsenmilch und viele Getreidemilchsorten. Sie alle haben unterschiedliche Vorteile und Nachteile. So ist Hafermilch gut in Kaffee und Müsli, Mandelmilch zum Backen, Reismilch eignet sich für Süßspeisen und Lupinen- und Erbsenmilch sind sehr proteinreich.

Vielen gilt heute Hafermilch als bester Milchersatz, sowohl geschmacklich als auch aus nachhaltiger Sicht. Hafermilch empfiehlt sich als Milchersatz, weil sie keine Laktose, kein Milcheiweiß und keine Sojabestandteile enthält und somit für viele Menschen gut verträglich ist. Allerdings ist sie arm an Nährstoffen und Proteinen und im Vergleich zu anderen Alternativen ziemlich kalorienhaltig.

Für Hafermilch spricht die gute Ökobilanz. Der Anbau kommt meist ohne Herbizide aus, es gibt viel Hafer aus Bio-Anbau. Hafer kann aus regionalem Anbau kommen und es ist unkompliziert, Hafermilch eigenständig zu produzieren. Auch gibt es Hafermilch-Pulver, das man mit Wasser selbst anrühren kann.

Mandelmilch ist in den USA längst Trend, auch bei uns ist sie als Milchersatz schon fast so populär wie Sojamilch. Seltener gibt es auch andere Milch-Alternativen aus Nüssen, zum Beispiel Haselnussmilch oder Cashewmilch. Immer öfter sieht man Kombinationen wie Hafer-Mandel-Drinks.

Mandelmilch enthält im Vergleich zu Kuh- und Getreidemilch nur sehr wenig Eiweiß und auch kaum Calcium. Dafür bietet sie reichlich Spurenelemente, Vitamine und relativ wenig Fett. Man sollte sich die Inhaltsstoffe ansehen, denn Nuss- und Mandelmilch wird manchmal Zucker zugesetzt!

Mandelmilch gilt als hervorragender Milchersatz beim Backen. Das leicht nussige Aroma bereichert je nach Geschmack auch jedes Müsli. Im Kaffee neigt Mandelmilch jedoch zur flockigen Konsistenz, daher wird davon abgeraten. Haselnussdrinks sind eine gute Alternative zu Kakao, denn sie schmecken schön nussig, sind aber längst nicht so zuckrig, außer mit Zuckerzusatz.

Besonders nachhaltig ist Mandelmilch leider nicht. Mandeln brauchen viel Wasser, die Anbaugebiete liegen in trockenen Regionen wie Kalifornien, Spanien oder Italien und die Transportwege sind dementsprechend lang.

Sojamilch ist eine gängige Milch-Alternative. Sie dient vielen, die vegan leben wollen, als Eiweiß-Lieferant. Sojadrinks enthalten gesunde Stoffe wie Folsäure und pflanzliche Proteine und kein Cholesterin. Allerdings ist der Kalziumgehalt geringer als bei Kuhmilch, darum bieten viele Hersteller inzwischen Sojamilch mit zugesetztem Kalcium an.

Die einen schätzen den getreidigen, teils auch nussigen Geschmack von Sojamilch, den anderen schmeckt sie zu penetrant nach Bohnen. Zu empfehlen ist Sojamilch als Ersatz im Kaffee, auch weil man sie gut aufschäumen kann.

Ein Großteil des weltweit angebauten Sojas landet nicht auf unseren Tellern, sondern in Futtertrögen von Nutztieren. Die Sojabohnen für Sojamilch und Tofu hingegen stammen oft aus Europa, in vielen Fällen ist der Anbau sogar bio. Um die Transportwege kurz zu halten und Regenwaldabholzung auszuschließen, empfiehlt sich Bio-Sojamilch aus Europa.

Hanfmilch wird aus Hanfsamen hergestellt, nicht aus den Blüten oder Blättern der Hanfpflanze, so ist ein Drogenrausch ausgeschlossen. In Großbritannien ist Hanfmilch weit verbreitet, hierzulande ist diese Milch-Alternative noch nicht sonderlich bekannt. Mit drei bis sechs Franken auch teuer bei derzeit noch kleinem Angebot.

Hanfmilch enthält kaum ungesundes Fett und ist reich an wertvollen Omega3-Fettsäuren sowie pflanzlichem Protein. Im Kaffee schmeckt Hanfmilch fast wie fettarme Kuhmilch. Man kann sie auch gut pur trinken, dann kommt ein leicht nussiges Aroma durch.

Süßlupinen sind einer der Hoffnungsträger der pflanzlichen Ernährung. Sie können regional in Europa angebaut werden und enthalten viel Protein, sogar mehr als Sojabohnen.

Die Hülsenfrüchte werden getrocknet, eingeweicht, gemahlen und der Brei ausgepresst. Deren Geschmack ist relativ geschmacksneutral und erinnert nicht an Kuh-Milch. Lupinenmilch ist geradezu ideal, denn sie enthält weder Gluten, noch Laktose, Milcheiweiß oder Sojaproteine. Zugleich kann sie viele Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium, Kalzium und Eisen enthalten. Allerdings gibt es derzeit kaum Hersteller von Lupinenmilch und daher ist das Angebot zu klein, um eine echte Wahl zu haben. Daher bleibt diese Milch-Alternative vorerst ein Milchersatz der Zukunft.

Quellen:


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