Pflanzenheilkraft erkennen, verstehen und anwenden

Haben Pflanzen eine Seele? Darüber wurde und wird wissenschaftlich breit diskutiert. In verschiedenen Kulturen ist man davon überzeugt.

Pflanzen sind die wichtigsten Nahrungsquellen überhaupt. Ein Geschenk der Natur für die Menschheit auch in deren Ausstrahlung und unerschöpflicher Heilkraft. Wie dringend nötig und wichtig es ist, im Einklang mit der Natur zu leben, haben mittlerweile die meisten Menschen erkannt.

Rundum sind die Gesundheitskosten in die Höhe geschnellt. Dies in rasantem Tempo. Vielerorts kollabieren die Gesundheitssysteme nahezu. Vielfältig sind die Gründe aber nicht Thema dieses Beitrags. Vielmehr soll die Aufmerksamkeit auf Selbsterkenntnis, Selbstverantwortung und die vorhandene Hilfe aus der Natur gelenkt werden.

Beispielsweise «Pflanzliche Urtinkturen». Nicht nur wer sich selber kennt, liebt und vertraut findet in Beschreibungen von Urtinkturen die passende Heilpflanze sowie entsprechende Unterstützung je nach Beschwerden und Lebensphase. Zudem beraten und helfen Fachleute in Apotheken, die Urtinkturen führen. Die Schweizer Heilmittelfirma Ceres beispielsweise stellt Urtinkturen, das heisst wässrig-alkoholische Auszüge, aus rund 60 verschiedenen Heilpflanzen her. Bei den Ceres Urtinkturen wird nach alter Schule mit dem Wesen der Pflanze gearbeitet. Dies ist dem Umstand zu verdanken, dass man sich zum Ziel gesetzt hat, die stofflichen und unstofflichen Wirkprinzipien der Pflanzen in einem Arzneimittel zu vereinen und dazu einen wieder «neuen» Weg in der Herstellung gegangen ist.

Samuel Hahnemann, der erste Homöopath, gab seinerzeit auch die ursprüngliche Verarbeitung von Heilpflanzen zu Urtinkturen vor. So wurden die Pflanzen von Hand geschnitten, vorsichtig im Mörser gestampft und verrieben. Mit Weingeist wurde der Saft stabilisiert. Dieses traditionelle Handwerk wurde alsdann von fortschreitenden Technologien abgelöst. Das Augenmerk jedoch lag vor allem auf Wirkstoffen. Hohe Produktion und finanzielle und zeitliche Einsparungen hatten zur Folge, dass Urtinkturen in deren Wirksamkeit nachliessen. So erhöhten sich beispielsweise Dosierungen von ursprünglich 3 x 5 Tropfen bis zu 3 x 20 oder mehr pro Tag. Schlussendlich zeigte sich jedoch, dass sich nötige Qualität und Wesenhaftigkeit durch Reinheit, respektive Ursprünglichkeit von Geruch und Geschmack ausdrücken und auch das Wirkprinzip darstellen. Relevant ist demzufolge nicht Genuss trotz Zeitersparnis wie bei der Lebensmittelverarbeitung, viel mehr die unmittelbare Wirkung. Ohne innere Qualität, fehlt der Urtinktur das Wesen der Pflanze und wichtige Heilfaktoren gehen verloren. So musste also die wesensgerechte Herstellung von pflanzlichen Wirkstoffen wieder hergestellt werden. Zur Entstehung dieser Qualität braucht es Zeit. Dazu haben sich wenige Herstellerfirmen von Urtinkturen durchgesetzt. Bezüglich Dokumentation, Produktionsräumlichkeiten und vor allem Rohstoffen werden die Qualitätsrichtlinien von Arzneimittelbehörden und Wissenschaft vollumfänglich eingehalten. So werden hochwertige Rohstoffe möglichst aus biologischem Anbau verwendet. Ohne Beschleunigungstechnologien werden die Pflanzen in geschlossenen Systemen gemörsert und die fertigen Urtinkturen zur Reifung fachgerecht gelagert. Sorgfalt, ja Liebe zu den Heilpflanzen soll in sämtlichen Arbeitsschritten vorherrschen. Letzteres ist grundsätzlich die wichtigste Qualitätsauszeichnung. Die unabdingbare Weise menschlicher Verbindung mit den Heilpflanzen.

Am Beispiel der Lavendel-Urtinktur (Lavandula angustifolia) wird das Wesen der Pflanze als transzendent, klärend und reinigend beschrieben.

(Bild: eine Lavendelblüte im November 2023 in der Schweiz fotografiert. Leider werden Lavendel vielerorts zu früh geschnitten. Bei Kälte heilen die Schnittwunden schlechter und weil die Pflanze erst im Frühsommer zu blühen beginnt, kann der Schnitt problemlos im frühen Frühling erfolgen)

So wird die Bedeutung der «Seelenpflanze» Lavendel schon seit Jahrhunderten verstanden. Der botanische Name stammt vom lateinischen «lavare» = waschen. Diese Reinigung ist jedoch vor allem auf seelischer Ebene zu verstehen. Die klärende Wirkung von Lavendel auf die Seele ist nervenberuhigend. Dies erleichtert die Annahme persönlicher Lebenssituationen und stärkt die Bereitschaft für neue Anforderungen. Die persönliche Selbsteinschätzung wird gestärkt.

Die Urtinktur Lavandula wird deshalb zur Beruhigung des vegetativen Nervensystems, Schlafstörungen aber auch bei nervösen Magen- Darmbeschwerden sowie allgemeinen Unruhezuständen eingesetzt.

Ein anderes Beispiel ist die Rosmarin-Urtinktur «Rosmarinus officinalis».

(Bild: ebenfalls eine Aufnahme im November 2023. Einzelne Rosmarinstöcke an geschützten Lagen haben infolge warmer Temperaturen im Oktober nochmals geblüht.)

In der Küche unentbehrlich und zugleich eine Heilpflanze ist der Rosmarin.

Rosmarin (Rosmarinus officinalis) steht im Zeichen von Begeisterung und Wärme. Die Urtinktur wirkt anregend auf den Blutkreislauf, gegen Blutarmut, wärmend und entsprechend antreibend bei Lethargie und seelischer Erschöpfung. Kurz, Rosmarin stärkt die Freude am Leben.

Die Rosmarin-Urtinktur wird dank krampflösender, durchblutungsfördernder, blähungswidriger und magensekretionsfördernder Wirkung auch im rheumatischen Bereich sowie bei funktionellen Oberbauchbeschwerden eingesetzt.

Viele Leiden können mit Pflanzenurtinkturen geheilt werden. Es braucht Zeit, Geduld und die nötige Disziplin.

Bei dennoch fehlender Besserung und schweren Krankheitsbildern soll eine Fachperson aufgesucht werden.


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