Propolis – die Sonnenarznei
Das Naturprodukt Propolis wirkt antimikrobiell entzündungshemmend und wundheilungsfördernd.
Honigbienen produzieren Propolis zur Abdichtung und quasi «Desinfizierung» des Bienenstocks aus Harzen verschiedener Bäume und Sträucher sowie Wachs und Speichelsekret. Das «Baumaterial» enthält auch Vitamine, Mineralstoffe und Eiweiss-Bausteine.
Je nach Standort und Pflanzenangebot des Bienenstocks variiert die Zusammensetzung. Dabei spielt auch die Jahreszeit eine wichtige Rolle. Entsprechend variieren die Farben von Propolis, was den Wirksamkeitsnachweis erschwert.
Der antimikrobiell wirkende Effekt ist sehr nützlich für die Bienenvölker. Neben vielen Nährstoffen innerhalb eines Bienenstockes, herrschen im Bienenstock erhöhte Luftfeuchtigkeit und Temperaturen, weshalb sich Viren, Bakterien, Pilze und Parasiten leicht vermehren können. Die entsprechend wachstumshemmende Wirkung auf diese Organismen wurde für Propolis wissenschaftlich bestätigt.
Bereits in der Antike war Propolis als wirksames Heilmittel mit antiviraler und antibakterieller Wirkung bekannt. Hippokrates (460-377 v.Chr.) verwies auf die positiven Effekte von Propolis bei der Behandlung von Hautkrankheiten, Magen- und Darmgeschwüren. Aristoteles (384-322 v.Chr.) schätzte die heilenden Eigenschaften der Propolis bei Quetschungen und eitrigen Wunden. Die alten Ägypter verwendeten Propolis bei Einbalsamierungen. Die Inkas setzten Propolis bei fiebrigen Infektionen ein, die Römer brauchten es als Wunddesinfektionsmittel und noch im zweiten Weltkrieg wurde das natürliche Antibiotika ebenso zur Wunddesinfektion in Russland verwendet.
«Pro» =vor und «polis»=Stadt. Propolis ist also mit «vor der Stadt» zu deuten und symbolisiert die Schutzverkittung von Einfluglöchern der Bienenstöcke. So genannte «Arbeitsbienen» sammeln Propolis, auch «Bienenkittharz» genannt, von Baumknospen oder Rinden und verwenden es als eine Art Desinfektionsmittel im Bienenstock. Auch die Bienenkästen werden gegen Zugluft abgedichtet. Die intensiv viren-, bakterien- und pilzhemmende Wirkung macht Propolis zum stärksten, natürlichen Antibiotikum. Mittlerweile ist Propolis oftmals auch Bestandteil kosmetischer Produkte.
Sammeln von Propolis
Gemäss dem Schweizerischen Zentrum für Bienenforschung wurde das Sammeln von Propolis 1956 näher beschrieben. So würden sich sehr wenige von spezialisierten Arbeiterbienen, die in der Regel nicht jünger als 15 Tage seien, mit dem Sammeln von Propolis beschäftigen. Die Bienen ziehen mit ihren Mandibeln die harzige Masse (Exsudate) aus Knospen aber auch von Blättern, Zweigen oder der Baumrinden. Je nach geografischer Lage wird Propolis von verschiedenen Bäumen und Sträuchern, weniger von Nadelhölzern gesammelt. Hauptquellen in Europa aber auch in gemässigten Klimazonen von Amerika und Asien sind Pappeln und Birken. Die Bienen vermischen die gesammelten Rohstoffe mit Wachs und eigenen Sekreten zur Propolis. Dieses spielt bei der Bienenstockhygiene eine wichtige Rolle. Die Belastung durch Mikroorganismen ist somit deutlich geringer als in der Aussenluft der Umgebung. Propolis zeigt sich also sinnbildend als «Stadtschutz». Auf die Anwendung von Propolis auf den Menschen übertragen ist Propolis eine stärkende «Sonnen-Arznei». Rund 10 mg Propolis sammelt eine Biene pro Flug. Wenn ein durchschnittliches Bienenvolk also pro Jahr 100g Propolis sammelt, braucht es dazu 100000 Sammelflüge. Propolis hat je nach Sammelstation unterschiedliche Farben. Ebenso variiert die Zusammensetzung je nach Pflanzenart.
Innerhalb von Europa wird Propolis vor allem Ende Sommer und im Herbst gesammelt. Zum Zeitpunkt also, wenn sich die Bienen auf das Überwintern vorbereiten. Die Rasse «Apis mellifica» sammelt ein Grossteil von Propolis. Ebenso die kaukasische Biene, während die Ligustica-, die Carnica- und die Nigra-Bienen weniger Propolis sammeln.
Imker können sich Bestrebungen der Biene, offene Stellen abzudichten, zu Nutze machen und das «Kittverhalten» deren Schützlingen studieren, um nennenswerte Mengen an Propolis zu erzielen.
Wirkung von Propolis
Propolis-Wirkungen würden auf Flavonoide zurückgeführt. Flavonoide sind sogenannte sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe und viele von diesen sind als gesundheitsfördernd bekannt. Ähnlich wie Pollen-Flavonoide wirken Propolis-Flavonoide auch antioxidierend und binden freie Radikale. Viele Propolis-Flavonoide wirken antibakteriell. Man kann ohne zu übertreiben behaupten, dass Propolis das stärkste natürliche Antibiotikum sei. Im Gegensatz zu gängigen Antibiotika ist jedoch keine Resistenzbildung zu erwarten, weil verschiedene Substanzen antibiotisch wirken.
Ganzheitliche Gesundheit – Propolis und Sinnbild
Störungen von Struktur und Ordnung würden sich heute bei vielen Zellkrankheiten eindrücklich beobachten lassen. Dabei sei nicht nur auf die Zunahme von Infektionskrankheiten hingewiesen. Auch eine gewisse Orientierungslosigkeit, die Verwahrlosung wie auch der starke Anstieg psychosomatischer Krankheiten als Verlust der biologisch sinnvollen Struktur und Ordnung. Dabei wird von vielen Therapeutinnen und Therapeuten die Wahl von Propolis als verschiedentlich indikationsanzeigend zur Diskussion gestellt. Die Anwendung von Propolis helfe den Menschen wieder Ordnung und Struktur ins Leben zu bringen und zu einer ganzheitlichen Gesundheit zu finden.
Propolis gibt es als Tinkturen zur Wundheilung, als Tropfen und Kapseln zum Einnehmen.
Mittlerweile in den meisten Apotheken und Drogerien.